Pariser Couture-Event "Le Bal": Diese Society-Girls feierten ihr Debüt

Met-Gala für Teenager! 20 Society-Girls feierten beim Pariser Couture-Event „Le Bal“ ihr Debüt in der Gesellschaft. Wir stellen Ihnen die bezauberndsten vor!
Seidene Hüften, Silbergaze, zarte Mädchenarme, alle Kavaliere im Frack … „Eine königliche und eine kaiserliche Hoheit“, Stéphane Bern, französischer TV-Kultmoderator und Conférencier von Le Bal, stellt Doña Eugenia de Borbón y Vargas, die Tochter des Herzogs von Anjou, und Karl-Konstantin von Habsburg-Lothringen vor. „Interessante historische Konstellation“, scherzt Bern. Eben hat Apple Martin ihrer Familie eine Kusshand zugeworfen, die dort im Ballsaal des Pariser „Shangri La“-Hotels auf goldenen Stühlen sitzt: Papa Chris Martin und Mama Gwyneth Paltrow, Großmutter Blythe Danner und Bruder Moses – alle an einem Tisch. Die Rüschen ihres babyblauen Chiffonkleids mit der schwarzen Schleife wippen, und das Kleid von Valentino-Kreativchef Alessandro Michele könnte nicht besser zu Apples kitzelnd blondem Liebreiz passen. Ihr Lächeln haut alle um.
Kamera-Flashs als Lucia Sofia Ponti am Arm des jungen Conte di Carpegna Brivio hereinschwebt. Sie trägt ein Damastkleid mit breiten Querstreifen und Spitze, das dunkelblonde Haar fällt über ihre nackten Schultern, sie wirft es zurück und lacht. So strahlend, dass die Ballgäste schon zu flüstern beginnen, bevor Bern die Literaturstudentin der Brown University in Providence vorstellt – als Enkelin der großen Sophia Loren! Die Augen, natürlich … grüngolden. Aber auch ihrer Mutter, Schauspielerin Sasha Alexander (bekannt aus der TV-Serie „Rizzoli & Isles“) sieht sie ähnlich. Papa Edoardo Ponti hat Tränen in den Augen. Italienische Väter … „Es war das Schönste überhaupt, mit Papa den Walzer zum Eröffnungs-Song zu tanzen“, wird uns Lucia Ponti später sagen. „Und wie wir vorher zusammen geübt haben, damit er auch ja alles richtig macht!“ Für Ophélie Renouard, Pariser Society-Lady, die den Ball erfunden hat und ihn seit 34 Jahren wie eine globale Marke führt – in China wurde sie jüngst auf eine Liste der weltweit einflussreichsten Menschen gewählt! – war es ein Coup. „Sowieso“, lächelt sie. „Ich bin Fan der italienischen Mädchen, sie bringen so viel gute Laune mit!“ Zwar ist Lucia die einzige Italienerin dieses Jahr, aber was den Film-Nachwuchs betrifft, so ist sie eine von vielen: Apple Martin, Sophie Kodjoe, deren Mutter Nicole Ari Parker („And just like that“) ist, aber auch Society-Darling Oona Finch aus London gehört dazu – Hollywood-Star und Oscar-Gewinner Peter Finch war ihr Großvater. Auch Ella Yam, Tochter des Mega-Stars Simon Yam aus Hongkong, reiht sich hier ein. Oder die Kinder des chinesischen Regisseurs Zhang Yimou – Angel und ihr Bruder Daniel Zhang, ebenso die Inderin Rysa Panday, die aus einer Bollywood-Dynastie stammt. Sonst ist alles wie immer – bei Le Bal tanzen Töchter aus der internationalen Society, aus Adel, Wirtschaft, Entertainment, Kunst.

„Met-Gala für Teenager“ nennen viele das glamouröse Couture-Spektakel, schließlich kleiden Häuser wie Dior, Chanel, Valentino, Giambattista Valli, Armani Privé die Debütantinnen ein. Dazu kommen legendäre Juwelen aus dem Besitz der Haute-Joaillerie-Galerie V-Muse. Kein Einheitslook mit weißem Ballkleid und Kristallkrönchen also, wie das bei den Debütantinnenbällen im New Yorker Hotel „The Pierre“ oder beim Wiener Opernball üblich ist. Und über die Teilnahme entscheidet auch nicht die Brieftasche der Eltern, Ophélie Renouard lädt die Debs persönlich ein. Vor fast 30 Jahren soll sie Ivanka Trump abgelehnt haben. „Sagen wir, ich habe sie nicht eingeladen – Nuance! Miss Trump war damals erst 16, und sie wäre sicherlich eine geeignete Kandidatin gewesen, allerdings mochte ich die …“ Renouard räuspert sich, „fordernde Art ihres Umfelds nicht.“
Apollonie „Popy“ Halard hatte da mehr vorzuweisen. „Erst dachte ich, meine Mutter spielt mir einen Streich, als sie mir von Le Bal erzählte “, sagt die 18-jährige Tochter der britischen Garten-Designerin Miranda Brooks und des französischen Innenarchitekten Bastien Halard im Interview, „Debütantinnenball – echt jetzt?“ Renouard hatte angerufen und erst mal mit Popys Mutter gesprochen. Wie sie das immer macht, wenn ihr ein Mädchen aus der internationalen Gesellschaft auffällt, das „Potenzial“ hat. Ein Mädchen mit Geist und Persönlichkeit, vor allem aber: mit dem Willen, etwas aus den ererbten Privilegien zu machen. „Nichts Schlimmeres als diese Millionario-Töchter ohne Interessen, ohne Talent.“ Das, sagt Apollonie, die am Londoner Central Saint Martins College Mode studiert, habe sie schon als Ehre begriffen, „schließlich sind es jedes Jahr nur 20 Mädchen weltweit. Aber das Größte war, dass ich ein Kleid von Schiaparelli tragen durfte! Ich verehre Kreativchef Daniel Roseberry, er ist für mich die stärkste Stimme in der Mode. Und dann war es auch noch das erste Mal, dass sie eine Debütantin eingekleidet haben – mich! Ich hatte gleich das Gefühl, dass sich mein Kleid von den anderen abheben würde, weil es diesen ganz anderen Stil hatte.“ Nostalgisch und ein wenig exzentrisch wie sie, die mit ihrem Porzellanteint, dem hüftlangen, lockigen Haar, den dunklen Brauen und großen Augen, an die junge Elizabeth Bowes-Lyon (Queen Mum) und die „seidenen Mädchen“ jener Zeit erinnert, romantisch und flirty. „Der rosa-schwarze Kontrast war die ideale Kombination aus meinem 13-jährigen Ich, das sich nichts sehnlicher wünschte, als auf einen Ball zu gehen, und meinem heutigen Ich“, meint die 18-Jährige, „Ich könnte dem Schiaparelli-Team nicht dankbarer sein!“
Ein Traum. Das war es auch für Apple Martin, die für viele la belle du bal, die Schönste der Pariser Ballnacht war. Jedenfalls lächelte Gwyneth Paltrows hübsche Tochter danach nicht nur von den Magazin-Covern, sie wurde auch durch die Neidmaschinerie der Sozialen Medien gedreht. Womit sie Lara Henckel von Donnersmarck ablöste, deren TikTok-Follower nach ihrem Auftritt im letzten Jahr die 700 000er-Marke knackten. Allein ihr Le-Bal-Video wurde weltweit 100 Millionen Mal geklickt! Ein Auftritt aber auch, der eine Flut von „Nepo Baby“-Posts (inklusive falscher Nazi-Verdächtigungen ihrer Familie) zur Folge hatte. Lara Cosima, nun in Silberlamé mit Barbie-Mähne und einem etwas abgeklärteren Lächeln, war wegen Bruderherz Leo gekommen, der – man kennt sich aus L.A., wo die Donnersmarcks aufgewachsen sind – Ballherr von Apple war. Und natürlich blieben die Vergleiche nicht aus. Ob Miss Martin mit ihrer Frische und der verwuschelten Bardot-Frisur nicht doch um einiges hinreißender gewesen sei?
„Früher, sagt Ophélie Renouard, waren die Mädchen „more competitive“, heute geht es ihnen längst nicht mehr darum, die Schönste zu sein oder das schönste Kleid zu tragen.“ Schnee von gestern, da waren sich alle Debs einig, „Fangirling“ ist das Zauberwort. Schließlich gehe es darum, sich gegenseitig zu stärken, um girl power, nicht darum, sich auszustechen. Und um Charity natürlich. Dieses Jahr flossen die Spenden an herzkranke Kinder in Asien und in die medizinische Forschung. „Erst das gab diesem Abend die richtige Bedeutung“, sagt Ella Yam. In ihrem Vokuhila-Kleid von Giambattista Valli mit raschelnden roten Volants bot die Studentin der London Business School bereits bei den Anproben ein so umwerfendes Bild, dass die „Vogue“ Hongkong noch am Morgen vor dem Ball ein Cover mit ihr schoss. „Aber der eigentliche Herzschlagmoment war die Anprobe“, sagt Yam, „als ich die leuchtenden Farbe sah und wie das Kleid sich bewegte und floss, wie eine tiefrote Blume, da wusste ich: das oder keines.“ Lucia Sofia Ponti ließ sich bei der Wahl des Kleids von einem Rat ihrer nonna Sophia Loren leiten. „Sie hat immer an zeitlose Eleganz geglaubt und daran, dass Mode dein wahres Ich spiegeln sollte. Wie wichtig Schlichtheit und Maßschneiderei sind“, erzählt uns Lucia, „habe ich von ihr gelernt.“ Denn natürlich konnte es nur einen geben: Giorgio Armani, Maestro des „Weniger ist mehr“ und seit über 50 Jahren enger Freund der Familie. Aber im New Yorker Armani-Studio wurde die Wahl dann doch – „ziemlich schwierig“, seufzt Lucia, „weil jedes der Kleider einzigartig war“. Vielleicht das zarte, nudefarbene mit der kleinen, sprudelnden Schleppe und den Spaghettiträgern? Oder doch das aus besticktem Tüll? Aber dann schlüpfte sie in das Damastkleid mit dem Spitzen-Layering, ein Sprühregen aus winzigen Perlen und Kristallsteinchen glitzerte darauf. Und bei jeder Bewegung glitt dann das Funkeln wie ein feines Rieseln über das Kleid, immer an einer anderen Stelle. Wer sie darin gesehen hat, spürte es auch, dieses wohlige Kribbeln, frisson sagen die Franzosen dazu, Gänsehaut vor Entzücken.

Dass es modisch gelungene und weniger gelungene Matches gab – etwa das bauchfreie Ensemble, bei dem die Glitzerschnalle am Rock dann doch um einiges zu tief gerutscht war, um noch elegant zu sein, oder ein mitternachtsblaues Taftkleid, dessen biedere Steifheit trotz luftig bestickter Ärmel die zarte Anmut seiner Trägerin erdrückte – geschenkt! „Alle waren so wunderschön“, Oona Finch wischt jeden Einwand weg. „Ich hätte den ganzen Abend damit verbringen können die Mädels nur anzuschauen. Jede hatte genau das Kleid, das ihrem Wesen entsprach.“
Sie selbst kam in Chanel – und das weiße Tüllkleid, gesmokt, gerüscht und mit Perlen und Kristall bestickt, hat sie wie ein Wolke in den Saal getragen. Die Chandelier-Ohrringe sprühten rubinrote Funken dazu. Ein echtes Chanel-Girl. Viele der Mädchen wünschten sich, Chanel zu tragen, erst bei Oona sagten die Pariser oui. „Und das, wo meine Mutter Sydney die Dior-PR für Großbritannien leitet“, lacht sie. „Aber es kam noch viel besser: Margaret Qualley stand in diesem Chanel-Kleid bei den Filmfestspielen in Cannes auf dem roten Teppich!“ Kinostar Margaret Qualley („The Substance“), die in allem ihr Vorbild sei und 2011 ebenfalls Debütantin bei Le Bal war, habe natürlich ein etwas anderes Kleid getragen, „schon klar, es ist ja Couture und wird maßgefertigt, aber dass ich – im selben Kleid wie sie …!“ Nach dem Examen am Mander Portman Woodward College in London, wo sie Fotografie und Film studiert, wird sie an die Filmhochschule von New York wechseln – und dann? Ist alles möglich. Ein Bindestrich in die Zukunft, das ist es, was diesen Ball so einzigartig macht. „Wie ein aus wunderbaren Farben, Tönen und Bewegungen gewebter Zaubertraum war das, und der Eiffelturm glitzerte so nah, man hätte ihn von der Dachterrasse aus pflücken können, einfach surreal!“, schwärmt Oona. Doch, ganz normale Mädels-Momente habe es natürlich auch gegeben. „Das Lustigste war“, schaltet sich Popy Halard ein, „als Oona und ich nach dem letzten Walzer unsere tollen Kleider ausgezogen haben, die Stilettos von den Füßen kickten, alles in Wäschesäcke stopften und mit bequemeren und vor allem wärmeren Sachen und Slippern so elegant wie möglich durch den großen Ballsaal rannten, wo die Kameras blitzten und ein paar ziemlich schockierte Gesichter auftauchten …“ Bis in den Morgen hinein richtig Party machen, meinten Oona und Popy, dazu sei Couture denn doch zu schade. Aber die Euphorie, in die sie das Fest versetzt hat, darum geht es. Um dieses Gefühl, andere zu entzücken.
An jedem Mädchen konnte man die Anzeichen sehen, diesen auflodernden Glanz in den Augen und das glückliche Lächeln, diese Leichtigkeit und Sicherheit der Bewegung, ein Schweben, auch wenn die Slingbacks drückten. „Wer ist es?“, hätte man jede fragen können, „alle oder einer?“ Eine Frage, die sich in Paris, trotz so charmanter Ballherren wie den beiden jungen Grafen di Carpegna Brivio aus Mailand oder dem dunkelschönen Harris Husain aus Pakistan (der mit Ella Yam ein so wundervolles Paar bildete, dass einige aufseufzten als sie an seinem Arm durch die Blitzlichter ging), für jedes der 20 Mädchen gleich lautete: alle!
Ella Yam

„Giambattista Valli ist meine Mode-Ikone“, schwärmt die Tochter des Models Qiqi Fei und des Kinostars Simon Yam aus Hongkong, „Er schafft Kunst, die Frauen stärker und selbstbewusster macht! In dem Moment, als ich die leuchtenden Farben sah, wie das Kleid sich bewegte und floss, wie eine tiefrote Blume, wusste ich: Das ist es!“ Darüber trug Ella ein dramatisches Cape, mit dem sie in Vallis Pariser Atelier (oben) ihren Auftritt probte.
Lucia Sofia Ponti
bezauberte am Arm von Conte Alberico di Carpegna Brivio die Ballgesellschaft. Dass die 18-Jährige in einem Kleid von Giorgio Armani ihr Debüt in Paris feierte, „war ein ganz besonderes Glück für mich. Wie könnte ich besser meine italianità zum Ausdruck bringen!“, strahlte sie. Und das Smaragdcollier (eine millionenschwere Leihgabe der Galerie für antike Juwelen V-Muse) funkelte wie einst in den Filmen von de Sica oder Visconti.
Lara Cosima

Hello again! Die Ballkönigin des letzten Jahres Lara Cosima Henckel von Donnersmarck in Silbergaze und Diamantkrönchen, eingerahmt von Aliénor Loppin de Montmort und Harris Husain, begleitete ihren Bruder Leo (ganz links), dessen „belle du bal“ Apple Martin war.
Eugenia, Lucia & Apple
In lieblicher Bläue – das Glitzern der Boucheron-Diamanttiara von Doña Eugenia de Borbón y Vargas fing sich in den Kleidern und Juwelen der anderen Girls. Die Tochter des Herzogs von Anjou war die einzige „wirkliche“ Prinzessin beim diesjährigen Ball und trug ein Kleid von Carolina Herrera, das ihre südamerikanische Mutter bereits 2011 zur Hochzeit von Charlène und Albert von Monaco getragen hatte. So viel Historie konnten die neuen Freundinnen, Lucia-Sofia Ponti, Studentin an der Brown University in Providence, und Apple Martin, Gwyneth Paltrows hübsche Tochter (re. mit Papa Chris Martin, Frontmann von Coldplay), zwar nicht bieten, dafür aber jede Menge: Hollywood royalty!
Apollonie „Popy“ Halard

Wie eines der seidenen Geschöpfe aus den 30ern … Die Tochter der britischen Garten-Designerin Miranda Brooks und des französischen Architekten Bastien Halard studiert am Londoner Central Saint Martins College Mode und war völlig außer sich, dass Daniel Roseberry von Schiaparelli die zweifarbige Ballrobe mit der Schleppe für sie entwarf. „Sie waren vorher noch nie bei Le Bal dabei und ausgerechnet ich, das größte Fan-Girl von Schiaparelli, durfte die Erste sein!“, jubelte Popy, die beim Foto-Shoot im „Shangri La“-Hotel assistierte und darüber fast ihren eigenen Einsatz vergaß.
Oona Finch

Hunderte Stunden kostete es, die petites mains von Chanel, das Feenkleid für die Londoner Filmstudentin zu fertigen. „Dass Margaret Qualley das gleiche Kleid in Cannes getragen hat, war einfach nur – wow! Sie ist mein Idol“ 2011 tanzte auch Qualley, inzwischen Hollywoodstar, bei ihrer Le-Bal-Premiere ins Scheinwerferlicht …