Wellness hoch zwei: Klang- und Wasserwellen auf den Malediven
Im MADAME-Test: Spa-Behandlungen mit Klang- und Wasserwellen bringen den Geist zur Ruhe und entspannen die Muskeln
Gute Schwingungen
Im Soneva Jani-Resort auf den Malediven kann man die wohltuende Wirkung von Schallwellen erleben: o könnte man auf schönere Weise etwas über die heilsame Wirkung von (Schall-)Wellen erfahren als auf einer Insel mitten im Ozean? Bei unserer Ankunft im „Soneva Jani“-Resort auf den Malediven ist das Meer allerdings ruhig und spiegelglatt, sodass wir vom Boot aus einen Schwarm Delfine beobachten können.
Auch am nächsten Tag schwappen die Wellen sanft an den Strand, was enorm beruhigend wirkt. Man könnte ewig einfach nur aufs Meer schauen. Aber es wartet eine Meditation mit Klangwellen auf uns, die noch mehr Entspannung bringen, Stress abbauen und den Schlaf verbessern soll. Zum sogenannten „Sound Healing“, das aktuell bei Stars wie Charlize Theron oder Kendall Jenner beliebt ist, treffen wir uns im Yogapavillon, der wie das gesamte „Soneva Soul“-Spa auf Stelzen in die Baumkronen des Dschungels gebaut ist. Hier werden auch modernste regenerative Medizin, ästhetische Treatments und traditionelle Massagen angeboten.
Während wir mit geschlossenen Augen auf dem Boden liegen und uns erst auf unseren Atem und dann auf unsere Gedanken konzentrieren sollen, spielt Yogameister Kamal Kishore begleitet vom leisen Wellenrauschen verschieden große Klangschalen aus Metall und Kristall. Teils sind es harmonische Melodien, dann wechselt er unvermittelt den Rhythmus.
„Wenn ich merke, dass jemand kurz davor ist einzuschlafen, hole ich die Person so zurück ins Bewusstsein“, erklärt er mir später. „Wir nennen das einen Schwellenzustand der Entspannung. Das ist wie eine Tür: Auf der einen Seite ist Ihr bewusster Zustand, auf der anderen der Schlaf. Und zwischen diesen beiden Seiten oszillieren Sie bei der Meditation hin und her. Es geht um eine bewusste Entspannung und Fokussierung.“
Die Schallwellen sind aber nicht nur hörbar, sondern auch zu spüren, denn sie übertragen sich auf die Wassermoleküle des Körpers und bringen diese zum Schwingen. Während ich in der lauen Morgenluft liege und lausche, wird mein Körper ganz schwer. Dann fängt mein linker Arm an zu kribbeln.
„Wenn ich die Klangschalen spiele, erzeugt das eine Vibration. Und auch der menschliche Körper schwingt ständig in bestimmten Frequenzen. Gibt es Blockaden, kann man den externen Klang benutzen, um die Energiekanäle wieder zu öffnen,“ sagt Kamal Kishore. Die körperlichen Erfahrungen dabei könnten ganz unterschiedlich sein wie zum Beispiel mein Kribbeln, ein Jucken oder Gänsehaut. Es komme auch vor, dass Menschen anfangen zu weinen.
Go with the Flow
Im maledivischen Resort Joali Being gleiten Körper und Geist in eine neue Leichtigkeit.
Wo die Wellen sanft auf den strahlend weißen Sand plätschern, beginnt die Erholung nicht erst im Spa. Im „Joali Being“ hat man sich ganz dem körperlichen und mentalen Wellbeing verschrieben. Alkohol in der Minibar oder Champagner zur Begrüßung? Fehlanzeige. Stattdessen gibt es Sparkling Wine auf Grüntee-Basis. Erstaunlich lecker.
Jeder Gast, der ein Spa-Paket bucht, wird in einem Check-up-Gespräch mit der inseleigenen Heilpraktikerin analysiert. Mithilfe von Magnetresonanz findet sie dann überraschend präzise heraus, welche die Schwachstellen des Körpers sind. Darauf basierend wird ein Plan erstellt, der die vier Säulen des Wohlbefindens wieder ins Lot bringen soll: den Geist, die Haut, das Mikrobiom und das Energie-Level. Im Menü stehen abgestimmte Sport-Sessions, kosmetische Behandlungen, Massagen und ein Ernährungsplan. Ein bisschen „Lanserhof“ im Indischen Ozean. Nur, dass man hier zwischendurch in den handwarmen Ozean abtauchen oder einfach die Augen meditativ auf den Horizont heften kann.
Spektakulär ist die Architektur des gesamten Spa-Bereichs, der hier „Areka“, Arche, genannt wird. Zwischen den Palmen tun sich tempelartige Gebäude auf – modern und gleichzeitig einladend. Es gibt ein Kräuterzentrum, in dem individuelle Tees, Düfte, Salben und Öle angemischt werden.
Für die Wassermassage wird man ins „Kaashi“ geführt, einen fensterlosen Raum mit floralen Mosaiken und einem runden Schwimmbecken. Die Watsu-Massage beginnt, indem man zusammen mit der Therapeutin ins brusttiefe Wasser steigt. Dort bewegt die Expertin den Körper des Gastes nach vorgegebenen Figuren und drückt wie beim Shiatsu ihre Finger in die Muskulatur und ihre Arme gegen den Körper, um diesen zu dehnen. Im warmen Wasser ist dies harmonischer und weniger schmerzhaft als auf dem Trockenen.
Nach einer Woche gesunden Essens, pampernden Behandlungen und dem ansonsten seligen Nichtstun könnte man nicht tiefenentspannter sein – das Rauschen des Meeres noch lange in den Ohren, auch wenn der Alltag einen längst wiederhat.