Straff & strahlend: Lymphdrainagen als Beauty-Boost

Warum die sanfte Massage nicht nur die Konturen strafft, sondern auch bei der Entgiftung hilft
Hailey Bieber, Jennifer Aniston und Anne Hathaway haben eines gemeinsam: Sie schwören auf Lymphdrainagen als Teil ihrer Beauty-Routine. Die sanfte Massage soll nicht nur Schwellungen reduzieren und den Körper entschlacken, sondern auch für eine definierte Silhouette und straffere Haut sorgen. Besonders vor Red-Carpet-Auftritten oder großen Events setzen viele Celebrities auf die Methode, und auch bei uns wird sie immer beliebter. Aber ist die Lymphdrainage wirklich so ein Beauty-Wunder? Wir verraten, wie sie funktioniert, welche verschiedenen Techniken es gibt und wie Sie davon profitieren können.
Was genau ist eine Lymphdrainage?
Die Lymphdrainage ist eine spezielle Massagetechnik, die das körpereigene Lymphsystem stimuliert. Neben dem System aus Blutgefäßen ist das Lymphsystem essenziell für den Flüssigkeitshaushalt und das Immunsystem des Körpers, da es überschüssige Flüssigkeit, Zellabfälle und Giftstoffe über die Lymphgefäße und Lymphknoten aus dem Gewebe abtransportiert. Man kann sich das ein bisschen wie ein Rohrsystem vorstellen: Dabei wäre der Körper das Waschbecken, die Rohre das Lymphsystem, und die Abflüsse die Lymphknoten. Werden die überlastet, entweder durch Stress, ungesunde Ernährung oder zu wenig Schlaf, verstopfen sie langsam immer mehr und nichts kann mehr abfließen. Das Waschbecken füllt sich mit Abwasser, das bedeutet, der Körper lagert Wasser ein.
Aber auch langes Sitzen oder Stehen oder starkes Übergewicht verstärken den Druck auf die Gefäße und sorgen dafür, dass mehr Wasser ins Gewebe übergeht und sich dort ansammelt. Wird der Lymphfluss durch gezielte Massagebewegungen angeregt, können Wassereinlagerungen schneller über den Stoffwechsel und den Urin ausgeschieden, Schwellungen reduziert und die Hautstruktur verbessert werden.
Kosmetische versus medizinische Lymphdrainage
Lymphdrainage hilft generell bei Wassereinlagerungen, aber während sie für kosmetische Zwecke vor allem in Beauty-Studios und Spas angeboten wird, und das Hautbild verfeinern, die Konturen straffen und auch gegen Cellulite helfen soll, wird die medizinische Lymphdrainage gezielt zur Behandlung von Lymphödemen, postoperativen Schwellungen oder entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Diese Variante erfordert eine spezielle Ausbildung und wird häufig als Therapie in Kliniken oder physiotherapeutischen Praxen durchgeführt.
Im Gegensatz zu klassischen Massagen, die mit tiefem Druck und Knetbewegungen arbeiten, setzt die Lymphdrainage auf eher sanfte, rhythmische Streichbewegungen entlang der Lymphbahnen. Ziel ist es, die Lymphknoten zu stimulieren und dann die angestaute Flüssigkeit in ihre Richtung zu bewegen, wo sie abtransportiert werden kann. Dadurch werden Schwellungen reduziert und es entsteht ein entschlackender Effekt, der sich auch positiv auf das Hautbild auswirken soll. Allerdings gibt es auch Kontraindikationen: Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, akuten Entzündungen oder bestimmten Venenproblemen sollten vorher ärztlichen Rat einholen.
Warum die Lymphdrainage als Beauty-Treatment so beliebt ist
Die versprochenen Effekte der Lymphdrainage klingen fast zu gut, um wahr zu sein: Schon nach einer einzigen Behandlung soll der Körper entschlackt, das Gesicht straffer und der Teint frischer wirken. Der Grund dafür liegt in der natürlichen Funktion des Lymphsystems als körpereigene Detox-Instanz. Wird seine Funktion durch gezielte Massagebewegungen unterstützt, können Schwellungen sichtbar reduziert und die Hautstruktur verbessert werden.
Gerade Menschen, die zu Wassereinlagerungen neigen – dafür können neben den oben genannten Gründen auch Krankheiten, hormonelle Schwankungen oder bestimmte Medikamente verantwortlich sein – profitieren besonders von dieser Methode. Geschwollene Beine nach einem langen Tag und ein aufgedunsenes Gesicht am Morgen können durch regelmäßige Lymphdrainagen deutlich gemindert werden. Die verschlankende Wirkung ist allerdings von kurzer Dauer, deshalb muss die Behandlung regelmäßig wiederholt werden und eignet sich besonders vor einem besonderen Event.
Ein weiterer positiver Effekt ist die Verbesserung der Durchblutung. Durch die sanfte Stimulation wird auch die Blutfzirkulation angeregt und die Haut besser mit Nährstoffen versorgt, was sich in einem gesunden Glow widerspiegelt. Zudem wird die Kollagenproduktion angeregt, was langfristig zu einem strafferen und jugendlicheren Erscheinungsbild führen kann.
Neben den kosmetischen Vorteilen bietet die Lymphdrainage außerdem gesundheitliche Pluspunkte: Sie kann die Regeneration nach intensivem Sport fördern, das Immunsystem unterstützen und sogar stressreduzierend wirken. Wer regelmäßig auf Lymphdrainage setzt, kann von einem allgemeinen Gefühl der Leichtigkeit profitieren – sowohl körperlich als auch mental.
Die effektivsten Methoden
Während die klassische manuelle Lymphdrainage nach der Methode von Dr. Vodder seit Jahrzehnten etabliert ist, gibt es mittlerweile neue Techniken, die noch gezieltere Ergebnisse versprechen:
1. Brasilianische Lymphdrainage Diese Methode ist gerade besonders beliebt, weil sie den Körper modelliert und für einen Shaping-Effekt sorgt. Im Gegensatz zur klassischen Variante ist sie intensiver, arbeitet mit schnellerem und tieferem Druck und sorgt für einen sofort sichtbaren Effekt. Besonders vorteilhaft ist diese Technik für Menschen, die zu Wassereinlagerungen neigen oder ihre Körperkontur kurzfristig straffen wollen.
2. Maderotherapie – Lymphdrainage mit Holzwerkzeugen Die Maderotherapie stammt aus Kolumbien und setzt auf gezielt geformte Holzwalzen, die den Lymphfluss aktivieren, die Durchblutung anregen und gleichzeitig das Bindegewebe stimulieren. Diese Methode wird vor allem zur Bekämpfung von Cellulite eingesetzt, da sie tiefere Gewebeschichten erreicht als eine herkömmliche Massage und das Gewebe strafft. Beliebt sind vor allem Behandlungen im Studio, Areale wie Oberschenkel und Po können mit den Holzrollen aber auch zu Hause behandelt werden. Und selbst eine Trockenbürsten-Massage stimuliert den Lymphfluss und die Durchblutung und verfeinert obendrein die Haut.
3. Lymphdrainage mit Geräten Immer mehr Menschen setzen auf mechanische Alternativen, um die Wirkung einer Lymphdrainage auch zu Hause zu erzielen. Geräte wie Druckwellen-Anzüge, Kompressions-Boots oder Vakuum-Therapie-Systeme sollen eine ähnliche Wirkung haben wie die manuelle Technik und sind vor allem bei Sportlern beliebt.
4. Gua Sha & Facial Lymphdrainage Nicht nur der Körper, sondern auch das Gesicht profitiert von einer gezielten Lymphstimulation, denn auch hier kann sich Lymphflüssigkeit stauen und Schwellungen, zum Beispiel unter den Augen oder in der Kinnpartie verursachen. Das funktioniert mit den Händen, aber vor allem Tools wie Gua Sha-Steine oder Roller aus Jade oder Rosenquarz eignen sich für eine Selbstmassage, die das Gewebe entstaut und einen natürlichen Glow erzeugt. Dazu mit sanften kreisenden Bewegungen immer als erstes die Lymphknoten an den Schlüsselbeinen und seitlich am Hals aktivieren. Dann mit den Fingern oder einem Gua Sha von innen nach außen streichen: von der Mitte des Kinns bis zu den Ohren und zum Schlüsselbein, und unter den Augen vom Nasenrücken in Richtung der Schläfen.