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Rohmilch: Was ist dran an dem neuen Ernährungstrend?

Ein Artikel von Nicola Vidic
29 Jan. 2025

Rohmilch: Was ist dran an dem neuen Ernährungstrend? (Foto: Getty Images)
Rohmilch: Was ist dran an dem neuen Ernährungstrend? (Foto: Getty Images)

Bessere Gesundheit und Wohlbefinden, oder überschätzter Hype?

Der neue Hype um ein altes Produkt

Frisch, naturbelassen, aber nicht ohne Risiken: Rohmilch ist nicht nur der neueste Ernährungstrend und wird von vielen Fans unverarbeiteter Lebensmittel geschätzt, sondern polarisiert auch Expert*innen. Was genau steckt hinter diesem Naturprodukt, und warum greifen immer mehr Menschen in einer Zeit zahlreicher pflanzlicher Milchalternativen zu unbehandelter Kuhmilch? Ein Blick auf ihre Vorteile und Risiken.

Zurück zur Natur: Warum Rohmilch so beliebt ist

Viele Menschen suchen heute Alternativen zu industriell verarbeiteten Lebensmitteln, die natürlich, regional und nachhaltig sind. Rohmilch, die direkt von der Kuh oder Ziege stammt und nicht pasteurisiert oder wurde, spricht diesen Wunsch an. Sie enthält zahlreiche Nährstoffe wie Aminosäuren, Folsäure, B-Vitamine, Vitamin C und Omega-3-Fettsäuren, die durch die Pasteurisierung, also die kurzzeitige Erwärmung auf 72 bis maximal 100 Grad Celsius, teilweise zerstört werden können.

Zusätzlich liefert Rohmilch nützliche Bakterien, die die Verdauung und das Immunsystem unterstützen sollen. Außerdem wird ihr nachgesagt, sie sei für Menschen mit Laktoseintoleranz besser verträglich, da die Laktase, ein wichtiges Verdauungsenzym, in unbehandelter Form erhalten bleibt. Vor allem in den USA hat dieses Thema an Popularität gewonnen und wird vor allem auf Social Media heiß diskutiert. Allerdings sind viele dieser vermeintlichen Vorteile wissenschaftlich noch nicht abschließend belegt.

Gesund oder ein Gesundheitsrisiko?

So vielversprechend Rohmilch klingt, birgt sie auch Risiken. Ohne Erhitzung können Krankheitserreger wie Salmonellen, Listerien oder E. coli Bakterien in der Milch überleben. Zuletzt wurde sogar das Vogelgrippe-Virus in einer Probe nachgewiesen. Besonders gefährlich ist das für Schwangere, ältere Menschen, Kinder und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Deshalb ist zum Beispiel in den USA der Verkauf von Rohmilch in vielen Bundesstaaten stark reguliert oder sogar verboten. Auch in Deutschland darf Rohmilch nur direkt vom Erzeugerhof an Verbraucher*innen verkauft werden.

Befürworter*innen argumentieren dagegen, dass strenge Hygienevorschriften und gesunde Tiere das Risiko minimieren können. Rohmilch behält durch ihren enzymatischen und probiotischen Gehalt Eigenschaften, die durch die Pasteurisierung verloren gehen könnten. Schließlich wird die Debatte wird auch politisch aufgeladen. Politiker, etwa Robert F. Kennedy Jr., der designierte Gesundheitsminister von Donald Trump, haben dieses Thema wiederholt aufgegriffen und die Regulierung als Bevormundung und Einschränkung der persönlichen Freiheit kritisiert.

Mehr als nur Milch: Käse & Co

Auch verarbeitete Produkte aus Rohmilch, wie Käse, spielen eine wichtige Rolle in diesem Trend. Traditionelle Sorten wie Roquefort, Parmesan oder Brie verdanken ihren intensiven Geschmack und ihre besondere Textur der Rohmilch. Der lange Reifungsprozess solcher Käsesorten verringert das Risiko von Krankheitserregern erheblich, wodurch sie eine sichere und schmackhafte Alternative darstellen.

Weitere Produkte wie Joghurt, Rohmilchbutter, Quark und Kefir sind köstlich und durch die Verarbeitung länger haltbar. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten, Rohmilch in den Alltag zu integrieren.

Fazit: Genuss mit Verantwortung

Rohmilch und ihre Produkte bieten eine spannende Chance, sich bewusster und natürlicher zu ernähren. Dieser Trend erfordert jedoch Wissen und Verantwortung. Verbraucher*innen sollten Rohmilch nur von vertrauenswürdigen Höfen beziehen und auf absolute Frische sowie Hygiene achten. Besonders Risikogruppen sollten dagegen lieber auf pasteurisierte Alternativen zurückgreifen.

Ob Rohmilch der Schlüssel zu besserer Gesundheit oder ein nostalgisches Symbol natürlicher Ernährung ist, bleibt unklar. Sicher ist jedoch, dass sie ein polarisierendes Lebensmittel bleibt – und eine spannende Diskussion über die Zukunft unserer Ernährung entfacht.

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