Revival: Warum wir Taschenspiegel jetzt wieder lieben

Handy weg, und Taschenspiegel raus! Der praktische Beauty-Begleiter ist jetzt zurück.
Es gab eine Zeit, da lag er in jeder Handtasche, bereit für einen schnellen Kontrollblick oder das Auffrischen des Make-ups. Doch in den letzten Jahren schien der klassische Taschenspiegel in Vergessenheit geraten zu sein – ersetzt durch das Smartphone, dessen Frontkamera schnell zur Hand war. Doch so praktisch das sein mag, fehlt dabei oft eines: Stil. Und genau diesen bringt der Taschenspiegel jetzt zurück.
Ein Accessoire mit Geschichte
Eine Szene, die vielen in Erinnerung geblieben ist: Gegen Ende des Films Frühstück bei Tiffany erhält Holly Golightly einen Brief und bittet Paul Varjak, ihn vorzulesen. Bevor sie die Nachricht hört, sagt sie: „Eine Frau kann solche Neuigkeiten nicht ohne ihr Make-up hören.“ Anschließend zieht sie einen kleinen Spiegel hervor, um ihr Make-up zu überprüfen – eine Geste, die ihre Eleganz und ihren Stil unterstreicht.
In den 1920er- bis 1950er-Jahren war der Taschenspiegel ein unverzichtbares Accessoire. Ob kunstvoll verziert im Art-déco-Stil oder als kompakte Puderdose mit integriertem Spiegel – er gehörte zum Alltag jeder stilbewussten Frau. Ein schneller Blick, eine leichte Handbewegung, und schon saß der Lippenstift wieder perfekt.
Doch Spiegel sind keine Erfindung der Moderne. Schon im antiken Rom galten sie als Luxusgegenstände, gefertigt aus poliertem Metall und oft reich verziert. In Ägypten wurden sie nicht nur zur Schönheitspflege genutzt, sondern hatten auch eine symbolische Bedeutung. Erst mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wurden sie erschwinglicher und fester Bestandteil der Mode- und Beautykultur.
Nach Jahren der Vernachlässigung kehrt der Taschenspiegel nun in die Handtaschen stilbewusster Frauen zurück. Minimalismus mag praktisch sein, doch wahre Eleganz liegt in den kleinen Details. Und was könnte stilvoller sein, als statt eines Smartphone-Displays wieder in einen kunstvollen Spiegel zu blicken?