Die perfekte Hautpflege-Reihenfolge: So sollte die optimale Routine aussehen

Hier erfahren Sie alles über die ideale Routine, welche Schritte unverzichtbar sind und wie Sie Ihre Haut optimal schützen und pflegen können.
Die richtige Reihenfolge in der Hautpflege: So gelingt der perfekte Glow
Eine gute Pflege-Routine ist essenziell für eine schöne Haut. Doch bei der Vielzahl an Produkten und Wirkstoffen ist es oft gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Wir erklären Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Haut optimal pflegen, welche Wirkstoffe Sie besser nicht kombinieren sollten und wie Sie Ihre Routine je nach Hauttyp und Alter anpassen können.
1. Reinigung – Die Basis für strahlende Haut
Warum ist Reinigung so wichtig?
Die Reinigung bildet den ersten und wichtigsten Schritt in jeder Hautpflege-Routine. Sie entfernt Schmutz, Make-up, Talg und Schadstoffe, die sich über den Tag angesammelt haben. Ohne eine gründliche Reinigung können diese Stoffe die Poren verstopfen und Entzündungen hervorrufen. Gleichzeitig sorgt eine gute Reinigung dafür, dass nachfolgende Pflegeprodukte besser in die Haut eindringen können. Aber die Reinigung entfernt nicht nur Schmutz. Sanfte Massagen während der Reinigung regen die Durchblutung an und können einen frischen Teint fördern.
Morgens: Morgens ist die Haut in der Regel weniger verschmutzt, da sie weniger mit der Umwelt in Kontakt kommt und natürlich auch kein Make-up entfernt werden muss. Trotzdem kommt sie nicht ganz ohne Reinigung aus, denn auch Schweiß, Talg und abgeschilferte Hautschüppchen sollten entfernt werden. Für trockene oder empfindliche Haut eignet sich eine Reinigungsmilch, die die Haut beruhigt, während fettige Haut von einem klärenden Schaumreiniger profitiert.
Abends: Nach einem langen Tag ist eine gründlichere Reinigung erforderlich, um Make-up, Sonnenschutzfilter und Schmutzpartikel zu entfernen. Auch wer keine Foundation benutzt oder sich generell wenig schminkt, sollte also nie auf die Reinigung verzichten. Besonders für Mischhaut ist die doppelte Reinigung (Double Cleansing), die ihren Ursprung in der japanischen Pflege-Routine hat, ideal: Zunächst löst ein ölbasiertes Reinigungsprodukt, wie ein Reinigungsöl oder eine -Creme wasserfestes Make-up und löst Talg und Lichtschutzfilter effektiv, darauf folgt ein Gelreiniger, der tief in die Poren eindringt.
Peelings – Wann und wie anwenden?
Auch Peelings gehören in die Kategorie der Reinigung, sie entfernen abgestorbene Hautschüppchen und fördern die Zellerneuerung. Die meisten sollten allerdings besser nicht täglich angewendet werden. Es gibt zwei Haupttypen:
Mechanische Peelings enthalten feine Körnchen, die durch sanftes Massieren Hautschüppchen entfernen. Sie regen die Durchblutung an und die Haut fühlt sich danach besonders glatt und so richtig sauber ab. Aber sie können empfindliche Haut reizen und eignen sich deshalb vor allem für robuste Hauttypen.
Chemische Peelings mit AHAs, kurz für Alpha-Hydroxy-Säuren (z. B. Milchsäure, Zitronensäure oder Glykolsäure) oder BHAs, kurz für Beta-Hydroxysäuren (z. B. Salicylsäure) lösen die Verbindungen zwischen abgestorbenen Zellen besonders sanft. Sie sind deshalb ideal für empfindliche Haut und können auch bei Akne helfen.
Auch enzymatische Puderreiniger bieten sanfte Alternativen zu klassischen mechanischen Peelings. Sie peelen die Haut leicht und eignen sich aber selbst für empfindliche Hauttypen
Peelings sollten je nach Hauttyp ein- bis zweimal pro Woche, nach der Reinigung und vor dem Toner angewendet werden, um die Haut optimal auf die nachfolgende Pflege vorzubereiten.
2. Toner und Essences – Vorbereitung und erste Pflege
Die Funktion von Tonern und Essences
Toner und Essences sind zentrale Bestandteile der Hautpflege, die oft unterschätzt werden. Ein Toner balanciert den pH-Wert der Haut aus, der durch die Reinigung gestört werden kann, und bereitet sie auf die nachfolgenden Produkte vor. Essences stammen ursprünglich aus der koreanischen Hautpflege und enthalten hochkonzentrierte Wirkstoffe, die gezielt Feuchtigkeit spenden und die Zellregeneration fördern.
Warum ist der pH-Wert wichtig? Der natürliche pH-Wert der Haut liegt bei etwa zwischen 4,4 und 5,8. Nach der Reinigung kann dieser Wert steigen und der natürliche Säureschutzmantel beeinträchtigt werden, was die Haut anfälliger für Irritationen macht. Ein Toner bringt sie wieder ins Gleichgewicht.
Morgens: Klärende Toner mit Hamamelis oder Niacinamid eignen sich für fettige Haut, da sie überschüssigen Talg regulieren. Für trockene Haut sind Toner mit Hyaluronsäure oder Panthenol die beste Wahl. Eine Essence am Morgen sorgt für einen extra Feuchtigkeitskick und bereitet die Haut optimal auf das Make-up vor.
Abends: Beruhigende Toner mit Kamille oder Aloe Vera helfen, die Haut nach einem langen Tag zu entspannen und beruhigen. Essences mit fermentierten Inhaltsstoffen unterstützen die Regeneration der Haut über Nacht.
Wenn Sie Toner und Essence verwenden, beginnen Sie mit dem Toner und tupfen ihn sanft mit den Händen oder einem Wattepad auf, nicht reiben. Danach ein paar Tropfen Essence in die Handflächen geben und auf das Gesicht drücken. Essences sind besonders effektiv, wenn sie in mehreren Schichten übereinander aufgetragen werden („7-Skin-Method“). Dies sorgt für maximale Feuchtigkeitszufuhr.
3. Serum – Der Wirkstoff-Booster
Was macht Seren so besonders?
Seren sind echte Power-Pakete. Dank ihrer leichten Textur und der hohen Wirkstoffkonzentration können sie tief in die Haut eindringen und dort gezielt wirken. Es gibt sie für nahezu jedes Hautproblem: von Feuchtigkeitsmangel über Pigmentflecken bis hin zu Falten.
Morgens: Antioxidative Seren mit Vitamin C oder Ferulasäure sind ideal, um die Haut vor freien Radikalen und Umweltschäden zu schützen. Für trockene Haut eignet sich ein Serum mit Hyaluronsäure, das intensiv Feuchtigkeit spendet.
Abends: Abends liegt der Fokus auf Regeneration. Seren mit Retinol fördern die Kollagenproduktion und bekämpfen erste Zeichen der Hautalterung. AHAs und BHAs helfen dabei, abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen und die Poren zu klären.
Wenn Sie mehr als ein Serum verwenden, gilt die Regel: Beginnen Sie mit der leichtesten Textur (z. B. ein Serum auf Wasserbasis) und arbeiten Sie sich zu schwereren Texturen (z. B. ölbasierten Seren) vor. Dies hilft, eine optimale Aufnahme der Wirkstoffe zu gewährleisten. Hyaluronsäureseren sollten, auch wenn sie recht leicht wirken, immer erst nach anderen Wirkstoffkonzentraten verwendet werden, denn durch den aufpolsternden Effekt lassen sie andere Substanzen schlechter in die Haut eindringen. Seren sollten immer mit leichtem Druck eingeklopft und nicht eingerieben werden, um die Wirkstoffe optimal in die Haut zu transportieren.
Auch wenn es viele Seren gibt, die mehrere Wirkstoffe kombinieren, was natürlich sehr praktisch ist, sollte man vermeiden, zu viele aktive Ingredienzen in einer Routine zu kombinieren. Insbesondere Retinol in Verbindung mit AHAs oder Vitamin C können die Haut irritieren. Wechseln Sie diese Wirkstoffe stattdessen tageszeitlich ab.
4. Augenpflege – Sanfte Pflege für die empfindliche Partie
Warum benötigt die Augenpartie spezielle Pflege?
Die Haut um die Augen ist besonders dünn und neigt schneller zu Trockenheit, Fältchen und Schwellungen. Daher sollte sie mit speziellen Produkten gepflegt werden, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Falls Sie sowohl eine Gel- als auch eine Cremeformel nutzen möchten, tragen Sie zuerst das Gel und danach die Creme auf, da die leichtere Textur schneller einzieht und die Creme die Wirkstoffe besser einschließt. Auch spezielle Augenseren werden genauso wie im restlichen Gesicht auch um die Augen herum zuerst aufgetragen. Produkte nicht zu nah an der Wasserlinie auftragen, um Reizungen zu vermeiden, die Lider werden mitgepflegt.
Morgens: Leichte Augencremes mit Koffein oder Vitamin C helfen, Schwellungen und dunkle Schatten zu reduzieren. Gelartige Texturen sind ideal für fettige Haut, da sie schnell einziehen und nicht beschweren und eignen sich auch gut als Make-up-Unterlage.
Abends: Reichhaltige Augenpflege mit Retinol oder Peptiden kann über Nacht einwirken und die Kollagenproduktion anregen.
5. Feuchtigkeitscreme und Lotions – Der Schutzmantel
Was ist der Unterschied zwischen Feuchtigkeitscremes und Lotions?
Lotions sind leichter in der Textur und eignen sich besonders für fettige Haut, da sie schneller einziehen und keinen Fettfilm hinterlassen. Auch für mehrstufigen Pflegerituale, bei der verschiedene Essences, Seren und Lotions gelayert werden eignen sich die leichteren Produkte besser. Feuchtigkeitscremes hingegen sind oft reichhaltiger und bieten einen stärkeren Schutz gegen Austrocknung.
Morgens: Eine leichte Gel-Feuchtigkeitscreme reicht oft aus, um die Haut zu durchfeuchten, trockene und reifere Haut profitieren von Cremes mit einem höheren Lipidanteil. Oder kombinieren Sie Ihre Creme mit einem Tropfen Gesichtsöl, um trockene Haut zusätzlich zu pflegen. Für Mischhaut bieten mattierende Cremes den Vorteil, Glanz zu reduzieren.
Abends: Hier darf es für die meisten Hauttypen intensiver sein. Für trockene Haut sind Cremes mit Ceramiden oder Sheabutter ideal, um die Hautbarriere zu stärken. Auch Nachtmasken, die über Nacht einwirken, sind eine gute Wahl. Spezielle leichte Nachtcremes mit Fruchtsäuren verfeinern und glätten und bilden eine Ausnahme in der üblichen Routine: sie werden direkt nach der Reinigung und vor dem Serum verwendet, da die Säuren sie Wirkstoffe besser in die Haut transportieren.
Kombinationsprodukte wie Tagescremes mit integriertem Sonnenschutz
Eine praktische Option für den Morgen sind Tagescremes mit integriertem Sonnenschutz. Sie sparen einen Pflegeschritt und eignen sich besonders für Personen mit wenig Zeit. Achten Sie jedoch darauf, dass der SPF mindestens 30 beträgt und die Creme Ihrem Hauttyp entspricht.
6. Sonnenschutz – Der unverzichtbare Abschluss am Morgen
Warum ist Sonnenschutz so wichtig?
UV-Strahlen sind der Hauptverursacher von vorzeitiger Hautalterung. Ein effektiver Sonnenschutz schützt nicht nur vor Sonnenbrand, sondern auch vor Pigmentflecken und Falten. Sonnenschutz sollte immer der letzte Schritt in Ihrer Pflegeroutine am Morgen sein, da er die Haut vor äußeren Einflüssen abschirmt.
Morgens: Verwenden Sie einen Sonnenschutz mit SPF 30 oder höher. Mineralische Filter sind für empfindliche Haut geeignet, während chemische Filter leichter einziehen und keinen weißen Film hinterlassen. Wenn Sie eine Tagescreme mit integriertem Sonnenschutz verwenden, können Sie auf eine separate Sonnencreme verzichten, solange der SPF ausreichend hoch ist. Diese Produkte bieten Feuchtigkeit und Schutz in einem Schritt, sind super praktisch und für den Alltag oft ausreichend. Wer sich aber nicht nur auf dem Weg ins Büro oder in der Mittagspause der Sonne aussetzt, sollte besser zusätzliche eine Sonnencreme verwenden. Die kann auch leichter zwischendurch erneut aufgetragen werden.