Wie werde ich Fußpilz wieder los?

Ein Artikel von Prof. Dr. Marion Kiechle

In unserer Rubrik beantwortet Prof. Dr. Marion Kiechle Fragen, die Frauen wie wir uns immer schon gestellt haben

Juckreiz zwischen den Zehen und verhornte, gelbliche Nägel – es gibt schönere Souvenirs aus dem Urlaub. Professorin Marion Kiechle erklärt, warum Fußpilz gerade im Sommer so häufig ist und wie man ihn in den Griff kriegt

Endlich Hochsommer! Die Sneakers stehen im Schrank, und elegante Sandalen lenken die Blicke auf unsere Füße. Aber sind die überhaupt vorzeigbar? Oder gibt es schuppende, rötliche, juckende Hautareale zwischen den ­Zehen? Gelbbraune Verfärbungen und Verhornungen an den Seiten der Nägel? Zersplitterte und verdickte Nagelplatten? Das alles können Anzeichen von Fußpilz sein, wobei die Nägel am häufigsten betroffen sind. 15 Prozent der Deutschen leiden darunter, und die Häufigkeit steigt mit dem Alter. Zeit für einen Fakten-Check.

Einfangen kann man sich die Pilze durch Kontakt mit infizierten Flächen, über die man barfuß läuft, oder durch direkten Hautkontakt mit anderen Menschen. Pilze mögen es gern feucht und warm, also sind Schwimmbäder, Duschen und Pools ideale Tummelplätze. Hohe Temperaturen, die zum Schwitzen der Füße führen – diese besitzen eine extrem hohe Dichte an Schweißdrüsen – und enge, geschlossene Schuhe fördern die Infektion zusätzlich. Außerdem ist das Keratin der Hornhaut und Nägel der perfekte Nährboden für Dermatophyten (Hautpilze).

Hat es Sie erwischt, können eine Ärztin oder ein Arzt die Diagnose durch eine mikroskopische Analyse abgeschabter Hornzellen oder eines Stücks Nagel sofort stellen. Die Therapie besteht aus lokalem Auftragen von Antipilzmitteln in Form von Sprays, Cremes oder Puder. Für die Nägel gibt es auch spezielle Anti-Pilzlacke mit dem Wirkstoff Ciclopirox, die man täglich aufträgt. Bis der erkrankte Nagel wieder gesund nachgewachsen ist, braucht es etwas Geduld. In sehr seltenen und schweren Fällen ist zudem eine Behandlung mit Tabletten notwendig.

Zusätzlich empfiehlt es sich, alle Schuhe zu desinfizieren und getragene Socken und benutzte Handtücher mit mindestens 60 Grad zu waschen, um die Pilzsporen zu vernichten. Als vorbeugende Maßnahme die Füße nach dem Duschen und Baden zwischen den Zehen gut abtrocknen. Auch offene oder atmungsaktive Schuhe und feuchtigkeitsableitende Strümpfe sind sinnvoll. Und am Pool und in der Sauna immer Badesandalen tragen.

Zu konsequenter Fußpflege gehört übrigens auch tägliches Eincremen. Die Füße haben keinerlei Talgdrüsen, somit fettet die Haut nicht von allein und ist eher trocken. Wer mit beiden – schönen – Füßen im Leben stehen will, sollte das Sprichwort wörtlich nehmen: „Schmieren und Salben hilft allenthalben!“

Ihre Sachbücher sind Bestseller. Prof. Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik rechts der Isar in München, beschäftigt sich für MAISON MADAME mit Themen rund um die Frauengesundheit und hat im MADAME-Magazin eine eigene Kolumne.

Prof. Dr. Marion Kiechle (Foto: Simon Koy)