So strahlt die Haut

Ein Artikel von Kirstin Bock

Let it glow! (Foto: Zeb Daemen)

Und einfach so fing meine Haut wieder an zu leuchten! Zwei Experten erklären, was die Haut „ermatten“ lässt, und was man tun kann, damit sie makellos schön wird

Für den Teint ist er das Must-have, und wer ihn hat, der strahlt übers ganze Gesicht: Glow! Der Begriff ist eines der beliebtesten Beauty-Schlagworte überhaupt – bei Google ploppen etwa 1,2 Milliarden Suchergebnisse auf, das sind mehr als beim Schlagwort „Anti-Aging“. Kein Wunder, ist Glow doch der Inbegriff von Jugendlichkeit und der schönste Beweis dafür, mitten im Leben zu stehen. „Glow bedeutet für mich gesunde, energiegeladene, leuchtende Haut, die Licht reflektiert und prall durchfeuchtet ist“, definiert der Hollywood-Facialist Lord Gavin McLeod-Valentine diesen Hautzustand, für den ihn Celebrities wie Kristen Stewart, Kim Kardashian, Julianne Moore und Susan Sarandon buchen. Was den Rückschluss zulässt: Glow ist keine Frage des Alters, sondern eine Sache der Ausstrahlung. Allerdings liegt es in seiner Natur, sich mit den Jahren immer weiter zurückzuziehen. Aber keine Sorge, die Haut braucht nur etwas gezielten Support, um sich wieder in Bestform zeigen zu können.

Grund für die „Ermattung“ ist der allmähliche Rückgang der Zellfunktionen

In der Folge erneuert sich die Haut langsamer und unregelmäßiger, ab­gestorbene Zellen an ihrer Oberfläche schilfern nicht gleichmäßig ab. Diese sorgen dann für einen Grauschleier und müssen weg – aber auf die sanfte Tour. Dr. Markus Dawid, Dermatologe aus Wien rät: „Einen exfolierenden Effekt erzielen Sie bei einer Massage mit einem Reinigungsprodukt, das Sie anschließend mit einem Tuch abnehmen. Zweimal täglich durchgeführt, bringt das mehr, als einmal die Woche wild zu peelen. Sonst setze ich eher auf sanfte Enzympeelings.“

Wissen sollte man außerdem: Die Hormonumstellung in und nach der Menopause trägt biologisch auch nicht zum besseren Glow-Ergebnis bei. Durch die gedrosselte Ausschüttung von Östrogen wird das Stützgerüst der Haut instabil, ihre Elastizität nimmt ab, und das Licht kann von der weniger glatten Oberfläche nicht mehr so gut reflektiert werden. Um Abhilfe zu schaffen, raten Profis gerne zu Produkten mit Retinol beziehungsweise Vitamin A. Dieser Wirkstoff gilt unter Expert*innen schon lange und immer noch als „Goldstandard“ im dermatologischen Anti-Aging, denn er regt nachweislich die Zellteilung an und repariert DNA-Schäden. Das macht ihn zur Mittel der Wahl bei Falten, Fahlheit, Flecken, Narben. Neue Formulierungen garantieren, dass das Reparatur-Ass auch von empfindlicher Haut vertragen wird. „Bei sensibler Haut ist es wichtig, mit einer niedrigeren Konzentration oder einem intelligenten Verabreichungssystem zu beginnen, um mögliche Nebenwirkungen wie Irritationen abzuschwächen“, erklärt Facialist McLeod-Valentine (z. B. in „The Retinol Serum“ von Augustinus Bader). Dr. Markus Dawid rät zur sogenannten Sandwich-Technik beim Auftragen: „Eine Essenz oder ein Serum vorab, danach Retinol und darüber eine Pflege. So können unerwünschte Nebenwirkungen abgepuffert werden.“

Stärkung der Hautbarriere

Priorität hat für den Dermatologen jedoch etwas anderes: „Die Stärkung der Hautbarriere ist ab 40 mit Abstand das Wichtigste. Durch den langsameren Erneuerungsprozess ist die Epidermis nicht mehr eine so hochwertige Barriere, da den Zellen die Energie fehlt, ihre Arbeit gut auszuführen.“ Hier können raffinierte Formulierungen unterstützen, die gleichzeitig reichhaltig und leicht sind und die Haut vitalisieren (z. B. „Ultimate“-Linie von Sensai).

Mit zunehmendem Alter beobachten viele Frauen auch, dass ihr Hautton nicht mehr so gleichmäßig ist. Das liegt unter anderem daran, dass durch die gedrosselte Zellerneuerung eine korrekte Pigmentübertragung auf der Strecke bleiben kann. Um den Teint ebenmäßiger zu machen und leichte Flecken und Verfärbungen jeglicher Art auszugleichen, haben sich sogenannte Brightener (Aufheller) bewährt. Sie sorgen mit modernster Technologie dafür, dass der Teint wieder harmonischer wird (z. B. „Advanced Génifique“ von Lancôme, „Concentrated Brightening Serum“ von Clé de Peau Beauté).

Auf lang oder kurz: Schönheitsschlaf und eine kalte Dusche

Ebenfalls ein echter Glow-Supporter ist der viel gepriesene Schönheitsschlaf, denn nachts regenerieren sich sämtliche Körperzellen, auch die der Haut. DNA-Schäden werden repariert, Schadstoffe entsorgt und alle Systeme auf die wichtigste Tagesaufgabe vorbereitet: die Haut zu schützen. Leider ist die Regel: Je älter, desto langsamer und schusseliger werden die Zellen. Irgendwann ist kein Verlass mehr auf ihr nächtliches Repair-Programm – und das sieht man morgens beim Blick in den Spiegel. Sinnvoll ist deswegen eine Nachtpflege, die der Haut im Schlaf hilft, sich zu regenerieren (z. B. „Vital Perfection Liftdefine Radiance Night Concentrate“ von Shiseido).

So viel zu den Langzeit-Strategien. Aber was, wenn es schnell gehen muss? Schließlich steht die Party-Saison vor der Tür. Hier helfen Glow-Treatments beim Dermatologen  – oder eine kalte Dusche. Die verleiht dem Teint sofort Leuchtkraft, ist ein Booster für den ganzen Körper und liefert bei Google immerhin rund vier Millionen Suchergebnisse.

Mit den Jahren verliert die Haut ihre Fähigkeit, sich selbst zu erneuern. Wirkstoffe wie Retinol und Vitamin C unterstützen diesen Prozess und fördern so die Ausstrahlung

Dr. Markus Dawid, ein Wiener Dermatologe ist Experte für Sensai, Verfasser zahlreicher Publikationen und klinischer Studien und Gastprofessor an der Medizinischen Universität Wien (Foto: Stefan Kokovic)

„Die Stärkung der Hautbarriere ist ab 40 mit Abstand das Wichtigste. Durch den langsameren Erneuerungsprozess ist die Epidermis nicht mehr eine so hochwertige Barriere, da den Zellen die Energie fehlt, ihre Arbeit gut auszuführen.“

Dr. Markus Dawid

Lord Gavin McLeod-Valentine, der Global Brand Representative von Augustinus Bader aus Los Angeles ist berühmt für seine Gesichtsmassagen und bezeichnet sich selbst als Celebrity Facial Masseur