Die richtige Pflege für einen offenen Blick

Ein Artikel von Nicola Vidic

Trotz manchmal müder Augen verlieren wir nie den Durchblick, oder? (Foto: Oliver Beckmann)

Effektive Helfer gegen müde Augen gesucht? Das sind die aktuellen Pflegewirkstoffe und Treatments

Sie gelten als Fenster zur Seele, sind aber auch Schaufenster des Alterungsprozesses: die Augen. Die Haut um sie herum ist dreimal dünner als im restlichen Gesicht und dank einer geringeren Zahl an Talgdrüsen trockener. Gleichzeitig ist sie durch Blinzeln, angestrengtes Augen-Zusammenkneifen und Lachen stark beansprucht. Mit dem Ergebnis, dass sich Fältchen und Elastizitätsverlust in der Augenpartie besonders früh und deutlich zeigen. Auch dunkle Ringe unter den Augen lassen uns erschöpft und älter wirken. Schon eine reine Feuchtigkeitspflege mildert kleine Knitterfältchen. Wirkstoffe wie Koffein oder Heart-Leaf-Extrakt regen die Mikrozirkulation an und helfen so gegen Schwellungen und Schatten. Die reduziert auch der Power-Pflegestoff Retinol, indem er die Zellerneuerung und damit die Hautdicke steigert. Gleichzeitig bekämpft er Fältchen (z.B. „Boosting Eye Cream“ von Doctor Duve). Eine kurze Massage mit sanft kreisenden Bewegungen verbessert den Lymphabfluss unter den Augen und stimuliert die Durchblutung.

Lösungen für kleine Fältchen 

Lassen sich Fältchen und Schatten nicht mehr wegcremen, können minimalinvasive Treatments die Lösung sein, etwa eine Unterspritzung mit Hyaluronsäure. „Wichtig ist, dass diese tief genug gespritzt wird, da es sonst zu einer bläulichen Verfärbung oder Knötchen kommen kann“, erklärt Dr. Stefan Duve vom Haut- und Laserzentrum an der Oper in München (um 400 bis 600 Euro). Neigt man zu Schwellungen in der Augenpartie, sind Filler jedoch eher ungeeignet, da Hyaluron diese Tendenz noch verstärken kann. „Eine Alternative ist der neuartige Filler UltraCol aus Korea, vor allem bei dunklen Augenringen und eingesunkenen Augenpartien“, sagt Dr. Duve. Dieser basiert auf dem biologisch abbaubaren Füllstoff Polydioxanon (PDO), der seit über 30 Jahren als chirurgisches Nahtmaterial eingesetzt wird, und dient als sogenannter Kollagen-Stimulator (um 800 Euro).

Hilfe bei trockenen Augen

Sind die Augen häufig trocken und gerötet, lindern feuchtigkeitsspendende Augentropfen die Beschwerden. Der Farbstoff Patentblau V soll außerdem Rötungen neutralisieren. „Dies basiert auf dem Wirkprinzip der Komplementärfarben. Es gibt jedoch keine ausreichenden Sicherheitsdaten zu den Risiken und Nebenwirkungen“, warnt Dr. Sabine Körner, Augenärztin bei Smile Eyes. Auch von „Weißmachertropfen“ mit Tetryzolin rät sie ab. „Sie führen zur Verengung der oberflächlichen Gefäße, haben aber einen Gewöhnungsfaktor. Das Auge sieht nach dem Absetzen stärker gerötet aus.“ Bei entsprechender Indikation verspricht das E-Eye-Verfahren mit PulslichtTechnologie nachhaltige Abhilfe (ab 800 Euro). „Es stimuliert die sogenannten Meibom-Drüsen, kleine Talgdrüsen am Lidrand, die die Tränen mit einer Fettsubstanz versorgen, sodass die Tränenflüssigkeit auf dem Auge nicht so schnell verdunstet“, so die Ärztin. Tipp für zwischendurch: Sind die Augen etwa von zu viel Bildschirmarbeit angestrengt, jeweils einige Sekunden die Akkupressurpunkte an Anfang und Ende der Brauen und rechts und links der Nasenwurzel drücken. Dann die Handflächen aneinander reiben, bis sie warm sind, und auf die geschlossenen Augen legen. Das sorgt für einen klaren, wachen Blick und entspannt.

„Tipp für zwischendurch: Sind die Augen etwa von zu viel Bildschirmarbeit angestrengt, jeweils einige Sekunden die Akkupressurpunkte an Anfang und Ende der Brauen und rechts und links der Nasenwurzel drücken. Dann die Handflächen aneinander reiben, bis sie warm sind, und auf die geschlossenen Augen legen.“

Dr. Sabine Körner