Blush auf den Wangen: Das sind die Sommer-Trends & Lieblingsprodukte
Rouge kann ein Gesicht aufwecken, es lieblich oder dramatisch aussehen lassen. Wir schauen auf die Trends von heute und damals und zeigen unsere Lieblingsprodukte
Auf TikTok jagt gerade ein Blush-Hype den nächsten: etwa der Blurred Blush, bei dem auf intensive Farbe und einen frischen, verwischten Effekt gesetzt wird, der Glazed Blush, für den ein cremiger, schimmernder Rouge-Ton verwendet wird, und das Strawberry-Girl-Make-up mit fruchtigen Rosatönen auf den Wangen. Fasziniert verfolge ich die hohe Kunst des Rouge-Schminkens in Tutorials, in denen Influencerinnen mit vielen Farben und Konsistenzen von Puder über Stick bis Gel oder Creme das perfekte Gesicht erwecken. Ich selbst bin froh, nach jahrzehntelanger Übung meine persönliche Rouge-Balance gefunden zu haben. Es hat gedauert: Mal blickte ich in einen Kaufhausspiegel und fühlte mich an Königin Marie-Antoinette erinnert, die als frühe Influencerin im 18. Jahrhundert von Frankreich aus das „Rougieren“ salonfähig gemacht hatte; mal sah ich blass aus – zu wenig Rouge. Heute folge ich der einfachen Regel: Tagsüber etwas weniger und ein bräunlicher Ton, abends etwas mehr Erdbeere, schließlich ist die Wirkung von den Lichtverhältnissen abhängig.
Seit Jahrtausenden ist Rouge im Einsatz und in der Diskussion. Im alten Ägypten hellten Männer und Frauen oberer Stände ihre Haut mit weißem Puder auf und setzten dann den Kontrast in Rosé. Als Symbol, dass sie mit Gesundheit von den Göttern begünstigt sind. Der Trend verbreitete sich bis nach Rom, wurde aber dort eher mit Sexarbeiterinnen assoziiert. Der einflussreiche Philosoph Seneca pries seine Mutter dafür, „dass sie ihr Gesicht nie mit Farben oder Kosmetika verunreinigte“. Überhaupt fanden die Stoiker, dass Schönheit nur von innen kommen kann. Die Meinungen über äußere Werte gehen seit jeher auseinander.
Im Mittelalter waren die roten Wangen so begehrt, dass man nicht vor giftigen Pflanzen zurückschreckte. Nach dem Rouge-Boom durch Marie-Antoinette fielen die Apfelbäckchen im 19. Jahrhundert wieder in Ungnade, Königin Victoria von England verurteilte Make-up als vulgär. Dann zeigten Vorbilder wie Audrey Hepburn und Marilyn Monroe, wie man das Rot wirkungsvoll einsetzt – mal dramatisch, mal lieblich. Für mich ist Rouge die beste Erste Hilfe an grauen Alltagen. Und zum Glück auch für Feministinnen kein politischer Fauxpas: Simone de Beauvoir soll von ihrem ersten Gehalt Puder und Rouge gekauft haben. „Als ich jung war, habe ich alles Mögliche ausprobiert: große Rouge-Flecken auf meinen Wangen und ich weiß nicht, was!“, sagt sie 1960 als 52-jährige in einer „Observer“-Homestory. Ich weiß ganz genau, was sie damit meint …
Unsere Blush-Highlights:
Farbe und Pflege: „No.1 de Chanel Lip and Cheek Balm Ardent Brick“ von Chanel, um 48 Euro
Leicht und aufbaubar für Farbintensität nach Wunsch: „Afterglow Liquid Blush Secret Lover“ von Nars, um 38 Euro
Reagiert mit dem pH-Wert der Haut: „On-the-Glow Blush“ für einen individuellen Rosaton, von Pixi, um 24 Euro
Flüssig-Rouge „Matte Beauty Blush Wand“ in „Pillow Talk Peach Pop“ von Charlotte Tilbury, um 38 Euro
Cremige Farbe für Wangen und Lippen: „Pot Rouge“ in „Fresh Melon“ von Bobbi Brown, um 44 Euro
Ein Hauch von Frische: „Touch of Blush Rose“ von Annayake, um 30 Euro
Farbe mit seidigem Finish: „Blush Drops“ in „Apricot Sorbet“ von Rodial, um 45 Euro
Bis zu acht Stunden Haltbarkeit: "Good Girl Blusher Rose Jasmine“ von Carolina Herrera Beauty, um 44 Euro, Ring, Blüten-Charm und Tassel je um 19 bzw. 17 Euro
Blushstick „Devine: Legendary Glow Colour Balm“ in Peach Lotus“ von Pat McGrath Labs, um 29 Euro
